Wohl fast jeder oder jede hat schon einmal etwas von ihr im Arm gehalten - meistens aus Stoff und mit dem bekannten „Knopf im Ohr“. Margarete Steiff hat die berühmteste Stofftiermarke der Welt erschaffen. Heute ist ihr Geburtstag.
Appolonia Margarete Steiff wird am 24. Juli 1847 als drittes von vier Kindern in Giengen an der Brenz geboren. Sie hat zwei ältere Schwestern, ein Jahr nach ihr kommt Bruder Fritz zur Welt, zu dem sie eine innige Beziehung pflegt.
Margarete ist ein aufgewecktes, lebhaftes Mädchen. Doch ihr Leben verändert sich schlagartig, als sie mit anderthalb Jahren an Kinderlähmung erkrankt. Fortan ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Krankheit verhindert nicht, dass sich Margarete zu einer Frohnatur mit überdurchschnittlichen Schulnoten und großem Organisationstalent entwickelt. Mit 17 Jahren erkennt das junge Mädchen, dass es keine Heilung für sie geben wird.
Gegen den Willen der Eltern setzt sie durch, eine Nähschule besuchen zu dürfen. Sie wird bald eine gute Schneiderin und schafft sich zusammen mit ihren Schwestern die erste Nähmaschine im Ort an.
Aus einer Laune heraus entwirft Margarete ein Nadelkissen in Form eines kleinen Elefanten und bietet es auf dem Weihnachtsmarkt an. Was als praktischer Gebrauchsgegenstand gedacht war, zieht vor allem Kinder an. So entsteht das erste Steifftier - das „Elefäntle.“ In dieser Zeit sind weiche Spieltiere noch etwas ganz Neues. Damit ist der Grundstein für ein Weltunternehmen gelegt. Die Firma „Steiff“ wird zu einer Spielwarenfabrik mit Kätzchen, Löwen, Pferden und Hunden.
Mittlerweile arbeiten auch die Neffen von Margarete in ihrer Firma. Franz erfindet den berühmten Knopf im Ohr, Richard konstruiert einen Stoffbären mit beweglichem Kopf, Armen und Beinen, dazu ein Fell aus Mohair und Augen aus Glas.
Der weltweite Erfolg des Bären beginnt 1903 auf der Leipziger Messe, als ein amerikanischer Käufer 3.000 Exemplare des Stoffbären bestellt. Der in den USA nach dem Präsidenten Theodore Roosevelt benannte „Teddybär“ ist bis heute mit der Firma Steiff verbunden. Ich habe übrigens auch noch einen aus Kindertagen - er sitzt bei mir auf dem Nachttisch, ist zwar abgelegt und abgeliebt, aber wird gehegt und gepflegt. Nie käme ich auf die Idee, ihn wegzuwerfen, zu viele Kindheitserinnerungen hängen daran.
Und Margarete? Die stirbt 1909 im Alter von 61 Jahren. Aber ihre Stofftiere leben weiter und haben sie unsterblich gemacht.