Vertreter aus Politik und Verwaltung, sowie der beteiligten Firmen trafen sich auf dem Sportplatz des Kivinan-Bildungszentrums, um das neue Gebäude offiziell einzuweihen. Im Mittelpunkt der Ovalbahn steht es und man sieht ihm auf den ersten Blick nicht an, dass es nur eine Übergangslösung ist.
Auf 1.420 Quadratmetern, verteilt auf zwei Geschosse, haben 300 Oberstufenschülerinnen und -schüler Platz. Im Erdgeschoss die Fachräume für Chemie und Biologe, im Obergeschoss allgemeine Unterrichtsräume. Außerdem Vorbereitungs- und Versammlungsräume, das Sekretariat, ein Büro für die Schulleitung, ein Lehrerzimmer.
Die Kosten für die Errichtung in Höhe von 1,46 Millionen Euro werden je zur Hälfte vom Landkreis Rotenburg und der Samtgemeinde Zeven, den Trägern der beiden Schulen, getragen.
Im Inneren sind gut ausgestattete Fachräume
Eine Containeranlage? Das klang eher nach Hamburger Hafen, als nach funktionalen Oberstufenklassen, gesteht IGS-Lehrer Matthias Tismer, der eng in die Planungen eingebunden war. Aber so, wie das Gebäude von außen keine Ähnlichkeit mit einem Container hat, ist es auch von innen nicht zu vergleichen.
Helle Räume, Infrarotheizungen in den Decken, Absauganlagen in den Fachräumen, barrierefreie Toiletten und magnetische Wände, die grenzenlose Aufhängmöglichkeiten bieten für Lehrpläne, Kunstwerke und Infos.
Das Unternehmen Recon hat mit dem Architekturbüro abj Architekt:innen die Planungen für das Gebäude in modularer Bauweise übernommen und dabei eng mit den Schulen zusammengearbeitet.
Endgültige Einweisungen nach den Herbstferien
Beim Rundgang durch das Gebäude kommen auch die Schüler zu Wort, die in einigen Räumen gerade Unterricht haben. Ihnen gefällt das neue Schulgebäude. Auch wenn es vereinzelte Probleme mit dem W-LAN gab, die Jalousien bei starker Sonneneinstrahlung automatisch herunterfahren und niemand weiß, wo der Schlüssel ist, um sie wieder hochzufahren, macht der Unterricht in den hellen, modernen Räume ihnen Spaß.
Noch sind die Fachräume nicht ganz fertig eingerichtet, aber Antje Ebenwalder vom Gebäudemanagement des Landkreises, informiert, dass die Einweisung in die Technik nach den Herbstferien erfolgen soll.
Ein Pilotprojekt, das Vorbild sein könnte
Platzmangel machte die Zwischenlösung notwendig, denn durch den Zevener Bildungsweg wurde die Oberstufe größer und am BBS reichte der Platz nicht. Der Modellversuch ist im Schuljahr 2020/2021 an den Start gegangen. Er verbindet praxisnahe Berufsorientierung mit der Kooperation der Oberstufen der beiden Zevener Schulen sowie der Oberschule Selsingen. Das Ziel ist es, Schülern der 9. und 10. Klassen den Übergang von der Schule ins Berufsleben oder in die Oberstufe zu erleichtern.
Angelegt ist das Pilotprojekt auf fünf Jahre. Es wird wissenschaftlich begleitet und bietet nicht nur Zeit, neue Wege in der Bildung auszuloten, sondern mit dem neuen Gebäude auch den Raum.
Es gibt noch sehr viel zu tun für die Schulen
Auf die Zwischenlösung auf dem Sportplatz soll ein neues Gebäude an der Straße zum Bahnhof folgen. Fünf Jahre sind in der gemieteten Containeranlage geplant, danach soll umgezogen werden. So ist der Plan, erklärt Landrat Marco Prietz.
Wenn es nach den Schulen geht, soll der Modellversuch weitergehen, denn es gibt noch viel zu tun. Vorgaben für die unterschiedlichen Schulformen müssen zusammengeführt, Lehrpläne entwickelt werden. „Denn unser Ziel ist guter Unterricht“, stellt Sebastian Leitzbach, Rektor des Kivinan, klar.