In dieser Woche hat Dr. Eckart von Hirschhausen in der ARD das hohe Lied auf Paris gesungen, das aus Jahrhundert-Hitzesommern gelernt hätte. Statt Stahlbeton sieht man Hausfassaden aus Holz, Lehm, Hanf oder Stroh. Dazu kommen öffentliche Wasserzerstäuber, Kühlräume in Pflegeeinrichtungen - und immer mehr Grün. Da war mein erster Impuls, dass ja auch Bremerhaven auf immer mehr Grün setzt - und ein Lob verdient hätte. Just in dieser Woche ist der erste von 200 neuen „Klimabäumen“ direkt ins Straßenpflaster gesetzt worden, um Bremerhaven vor Hitze zu schützen. Als man mit der Aussicht auf fast fünf Millionen Euro Bundesmittel Ende 2020 den Zuschlag für das Reset-Programm bekommen hat, hatte man übrigens in den Antrag die Pflanzung von 1.000 Bäumen hineingeschrieben, darunter 800 Straßenbäume. Vorsorglich hat Mitte 2022 der damalige Gartenbaudezernent Dr. Ulf Eversberg (Grüne) schon eingeräumt, dass 300 bis 400 realistisch seien. Statt jetzt anvisierter 269 sind technisch nur 200 „Klimabäume“ möglich. Da bin ich mal gespannt, was bei der Schlussrechnung rauskommt. Die Ursprungsidee des Programms klang nicht danach, 1000 Bäume auf irgendwelchen Grünflächen zu pflanzen. Es ging darum, Flächen zu entsiegeln. Aber neue Millionen stehen schon bereit: Mit 3.756.060 Euro fördert der Bund jetzt drei Anträge aus Bremerhaven im Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“. Gefördert werden unter anderem der Austausch von 32 Bäumen am Konrad-Adenauer-Platz (1.197.720 Euro) und Anpflanzung von 110 Bäumen im Stadtgebiet (1.157.220 Euro). Erstmal her mit den Millionen. Das Lob kommt später.
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