Vor einiger Zeit beobachtete ich im Stadtpark Lehe eine ältere Dame. Sie saß auf einer Bank, hielt eine Zigarette in der Hand und rauchte. Unweit der Bank spielte ihr Dackel. Soweit nichts Ungewöhnliches. Was mich aber überraschte: Sie rauchte nicht nur, sie hatte auch einen Aschenbecher-To-Go dabei. Sie drückte ihre Zigarette im mitgebrachten Becher aus, um den Inhalt später im Mülleimer zu entsorgen.
Dass jemand seinen Aschenbecher mit sich trug, ist kein alltäglicher Anblick. Heutzutage rauchen viele. Wenn die Menschen um die Risiken wissen, ist nichts dagegen einzuwenden. Schließlich leben wir nicht in einer Gesundheitsdiktatur, und Rauchen ist gesellschaftlich akzeptiert. Ebenfalls gesellschaftlich akzeptiert ist das achtlose Wegschippen der Kippen, was aber nicht nur den Einzelnen etwas angeht.
Zigarettenfilter sind nämlich eine echte Umweltbelastung. Laut Greenpeace gehören sie bei Müllsammelaktionen an der Nordsee unter den Top 10 der am häufigsten gefundenen Abfallsorten. Da sie aus Kunststoff sind, werden sie nicht abgebaut, enden als Mikroplastik. Ein einziger Zigarettenfilter vergiftet 1000 Liter Wasser so sehr, dass kleine Wassertiere sterben.
Es ist paradox: Zigarettenfilter schützen Raucherlungen. Aber wer schützt unsere Umwelt vor den Zigarettenkippen? Mir wurde deutlich: Umweltbewusstsein ist keine Frage des Alters. Manche Ältere sind viel weiter.