Jim Morrison habe wie ein schwarz gelockter griechischer Gott gewirkt. Er sang mit intensivem Baritonstöhnen, durchsetzt mit unzüchtiger Begierde. „Ich fiel in Ohnmacht“, erinnert sich ein Groupie im „summer of love“ 1967 an eine Begegnung mit dem charismatischen Sänger. Zwei Jahre später endet die unbeschwerte Ära von Sex, Drugs and Rock ‚n‘ Roll abrupt. Im Juli 1969 stirbt Rolling Stone Brian Jones, dann Jimi Hendrix und Janis Joplin, in jüngerer Zeit Kurt Cobain und Amy Winehouse. Am 3. Juli 1971 wird auch Jim Morrison, der charismatische Sänger und Song-Autor von The Doors, in einem Pariser Hotel tot aufgefunden. Sie alle werden nur 27 Jahre alt.
Vor der stramm konservativen Erziehung seines Vaters flüchtet Jim Morrison schon früh in die Literatur. Der hochbegabte Junge verehrt Nietzsche, Joyce, Baudelaire und vor allem Rimbaud. 1965 begegnet er als Filmstudent in Los Angeles dem Keyboarder Ray Manzarek. Der ist tief beeindruckt von Jims selbst verfassten existenzialistischen Texten. Zusammen mit dem Flamenco-Gitarristen Robby Krieger und dem Jazz-Schlagzeuger John Densmore gründen sie eine Band. Nach einem Aldous-Huxley-Essay über die „Pforten der Wahrnehmung“ nennen sie sich The Doors.
Rebellion und Selbstzerstörung
Mit dem Song „Light My Fire“ steigt die Band fast über Nacht zu Superstars der psychedelischen Rockmusik auf. Morrisons düstere, von Schuld und Tod geprägten Visionen haben mit den Flower-Power-Träumen der Hippies nichts gemein. Meist halbnackt, in der berühmten schwarzen Lederhose, schreit, flüstert, bellt Morrison seine Songs zu Manzareks magischem Orgelsound ins Publikum. Seine obszön-exzessiven Auftritte machen ihn zum Skandalgaranten
Er genießt das Rockstar-Leben in vollen Zügen
Einige Zeit genießt Jim Morrison das Rockstar-Leben in vollen Zügen, fühlt sich aber bald als Gefangener seines selbst geschaffenen Images. Die Bandkollegen leiden zunehmend unter Morrisons Launen, dessen ungebremster Drogen- und Alkoholkonsum immer häufiger Auftritte und Plattenaufnahmen torpediert. Im Oktober 1970 schaffen es die Doors dennoch, ihren Sänger für das Album „L.A. Woman“ ins Studio zu lotsen. „Riders on the Storm“ ist der letzte Song, den die Gruppe einspielt. Im März 1971 reist Jim Morrison zu seiner Freundin Pamela Courson nach Paris. Doch trotz angeschlagener Gesundheit schafft er es nicht, von Drogen und Alkohol loszukommen. Am 3. Juli findet Courson ihn leblos in der Badewanne. Die genauen Umstände seines Todes bleiben bis heute ungeklärt.