Bremerhaven

Handymanie: „Generation Kopf unten“ und der Verlust des aufrechten Ganges

Für viele Menschen ist das Smartphone zum unverzichtbaren Begleiter geworden. Die meisten nutzen es viele Stunden täglich. Das birgt Gefahren.

„Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt.“ Dieses Zitat wird Mark Twain zugeschrieben. Eine wahre Lebensweisheit. Vor allen Dingen in Zeiten der Handymanie.

Den Blick stumpf auf das Navi im Display gerichtet

Neulich in der Rickmersstraße. Auf dem Nachhauseweg kommt mir dort eine junge Frau entgegen. Den Blick stier auf das Navi im Display ihres Smartphones gerichtet. Sie läuft unentschlossen. Bleibt stehen, dreht sich. Geht wieder ein paar Schritte in die andere Richtung. Stoppt erneut, rauft sich die Haare und schüttelt verzweifelt ihren Kopf. Dann schleicht sie erneut, ohne auf die Umgebung zu achten, über den Bürgersteig. Bleibt wieder stehen. Ich spreche sie an, frage, ob ich helfen kann. Wo denn die Fahrschule sei, fragt sie. Ich schaue sie verdutzt an. Wir stehen fast direkt vor dem Eingang.

Kopf hoch und Augen auf im Straßenverkehr

Peinlich berührt läuft sie zur Eingangstür. Mindestens viermal ist die junge Frau vorher dran vorbeigelaufen. Kopf hoch und Augen auf im Straßenverkehr. Noch ein Tipp für die „Generation Kopf unten“. Der häufige Blick nach unten soll auch die Wirbelsäule falsch belasten. Mögliche Folge: frühzeitiger Verschleiß und Verlust des aufrechten Ganges.

Jürgen Rabbel

Reporter

Jürgen Rabbel ist gebürtiger Bremerhavener und arbeitet als Reporter in der Lokalredaktion der NORDSEE-ZEITUNG. Er betreut den Süden der Stadt und kümmert sich um Geschichtliches.

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