Landkreis Rotenburg

Galloways halten Magerweide im Naturschutzgebiet südlich von Volkensen offen

Eine kleine Galloway-Herde grast seit einigen Wochen auf einer Magerweide im Naturschutzgebiet südlich von Volkensen. Die zotteligen Rinder im schwarzen Kostüm agieren aufgrund ihres Fressverhaltens als tierische Landschaftspfleger.

Gallowayrinder grasen auf einer Weide.

Gallowayrinder grasen auf einer Magerweide im Naturschutzgebiet südlich von Volkensen. Sie sind in der Lage, die Fläche offenzuhalten. Foto: Önsor, Kohlhagen

Galloway-Rinder eignen sich hervorragend für die Pflege und Entwicklung von sogenannten Offenlandstandorten. Seit vergangenem Jahr werden die Tiere im Naturschutzgebiet südlich von Volkensen eingesetzt. Ins Leben gerufen wurde das Beweidungsprojekt vom Naturschutzamt Rotenburg, dem Nabu Bremervörde-Zeven und der Ökologischen Nabu-Station Oste-Region (Önsor). Und zwar zum Schutz und zur Entwicklung des Naturschutzgebietes „Magerweide südlich Volkensen“.

Die kleine Galloway-Herde des Biobetriebs Hehmsoth soll die Fläche offenhalten, damit sie nicht verbuscht. „Die Rinder sind in der Lage, hartfaserige Gräser und kleinere Gehölze zu verwerten“, schildert Johanna Preußer. „Sie zeigen dabei ein ganz anderes Fraßverhalten als beispielsweise Schafe“, schiebt die Halterin der kleinen Herde nach.

Robuste Rinder helfen konkurrenzschwachen Pflanzen

„Mit ihren Hufen schaffen sie darüber hinaus kleinere Offenstellen im Boden und damit bessere Keimbedingungen für konkurrenzschwache Pflanzenarten“, erklärt Hannah Kohlhagen, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Önsor.

Das Schutzgebiet wird geprägt von einer artenreichen und auf nährstoffarme Standorte angepasste Pflanzengesellschaft. Hier kommen einige seltene und gefährdete Arten vor. „Um die Bestände zu erhalten und zu fördern, ist jedoch eine extensive Nutzung notwendig. Robuste Rinderrassen wie die Galloways sind besonders geeignet, um entsprechende Flächen zu pflegen“, erläutert Tobias Volk, zuständiger Sachbearbeiter für die landkreiseigenen Flächen im Naturschutzamt Rotenburg.

„Erste Effekte der Beweidung werden schon jetzt deutlich: Dazu gehören die schrittweise Auflockerung der dichten Binsen-Bestände, eine Erhöhung der Strukturvielfalt und die Ausbreitung von Blühpflanzen“, zählt Hannah Kohlhagen die Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Untersuchung auf.

Auch Reptilien, Vögel und Fledermäuse profitieren von dem Projekt

Ihr Steckenpferd ist die Botanik. Blühpflanzen optimieren jedoch nicht nur das Nahrungsangebot für zahlreiche Insektenarten. Auch Insektenfresser wie Reptilien, Vögel und Fledermäuse profitieren von der positiven Wirkung der Beweidung.

Um die Beweidung zu ermöglichen, wurden im vergangenen Jahr ein neuer Zaun im Schutzgebiet gebaut und noch einige Freistellungsmaßnahmen umgesetzt. Nun können die Galloways ihrer Aufgabe nachgehen, bevor sie im Herbst auf eine andere Naturschutzfläche wechseln werden. (pm/jab)

Redaktion

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