Zeven

Fehlende Wohnungen hier, leere Büros dort

Fehlende Wohnungen hier, leere Büros dort

Im gesamten Land fehlt es an Wohnraum. Allerorten sind die Klagen zu hören. Auch zwischen Oste und Wümme herrscht Mangel. Insbesondere an kleinen, bezahlbaren Wohnungen. In Großstädten ist die Situation ungleich angespannter. Beispielsweise haben Studenten in Hamburg quasi keine Chance, auf dem Mietwohnungsmarkt einen Treffer zu landen - es sei denn, sie verfügen über ein gut gefülltes Portemonnaie und tummeln sich im hochpreisigen Segment. Nicht anders ergeht es einem Großteil der arbeitenden Bevölkerung oder Rentnern oder Migranten oder Alleinerziehenden oder Hundehaltern oder Gehandicapten oder Verwitweten oder oder oder.

Wer als Besucher oder Tourist mit S-Bahn oder Tram in der Hansestadt oder der Hauptstadt unterwegs ist, dem fällt beim Blick aus dem Waggonfenster auf, dass etliche Bürogebäude augenscheinlich verwaist sind. Umfragen und Erhebungen bestätigen die Annahme. Dennoch schießen an Elbe und Spree weitere Bürotürme aus dem Boden.

Warum werden Büros nicht zu Wohnungen umgewidmet, fragt der Laie. Experten antworten, das biete sich nicht an, sei zu aufwendig, meist die falsche Gegend, bringe kaum Entlastung für den Wohnungsmarkt. Vermieter winken ab, haben sie doch in der Regel langfristige Verträge in der Tasche. Andere lassen die Räumlichkeiten lieber leer stehen als sie zu Wohnungen umzubauen. Wieder andere pokern - in der Hoffnung auf üppige staatliche Zuschüsse. Gesellschaftliche Verantwortung können schließlich andere übernehmen.

Thorsten Kratzmann

Reporter

Thorsten Kratzmann stammt aus Zeven, hat in Göttingen und Hamburg Geschichte, Ethnologie und Politik studiert und ist seit 1994 bei der Zevener Zeitung beschäftigt.

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