In Zeiten, in denen selbst Grundschüler schon mit Mobiltelefonen unterwegs sind, da mutet es geradezu altertümlich an, wenn zwei kleine Mädchen mit einem Stein in der Hand am Straßenrand stehen, ihn dann werfen und schließlich auf kleinen Quadraten hin und her hüpfen: Ich kenne das Spiel als „Hinkelapinke“. In dem Moment fährt ein Wagen vorüber, drinnen sitzt ein älterer Herr. Nach 50 Metern etwa stoppt das Auto, fährt ganz langsam zurück und bleibt schließlich auf Höhe des Spielfelds stehen. In heutigen Zeiten drängt sich zunächst die Frage auf: Was hat der nun wohl wieder zu meckern? Über die Schmiererei auf dem Gehweg vielleicht oder das zu laute Gekichere der Mädchen etwa? Die Tür des Autos öffnet sich ein wenig, die Silberlocke schaut raus, fängt breit an zu grinsen und fragt: „Kennt Ihr auch Gummitwist?“ Na klar, das kennen die beiden auch. Da lacht er herzlich auf und gibt Gas. Ich habe aus dem kurzen Augenblick dieses mitgenommen: Die Spiele aus Kindertagen können genauso glücklich machen wie ein herzhaftes Lachen, denn in beiden Fällen schüttet der Körper Glückshormone aus.
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