Zeven

Die grüne Oase auf dem riesigen grauen Betonklotz

Der Umbau des Bunkers ist fertig. Auf den riesigen Klotz auf dem Hamburger Heiligengeistfeld wurden in den letzten Jahren noch fünf Stockwerke draufgesetzt und er hat eine grüne Haube bekommen. Für mich gehört das gewaltige graue Gebäude zum Stadtbild, es ist Teil von St. Pauli. Während meines Studiums war ich manchmal in dem Flakbunker, weil in seinem Inneren einige Medienbetriebe ihren Sitz haben. Heute treffen sich auch Feiernde dort in den Clubs. Als der Plan, den Bunker zu begrünen, bekannt wurde, dachte ich zuerst, das sei nur eine verrückte Idee. Aber bei längerem Überlegen eigentlich gar nicht so schlecht. Den Betonriesen als Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg erhalten, aber gleichzeitig eine kleine grüne Oase mitten in der Stadt schaffen. Ich bin bei meinen Besuchen immer wieder mal die Feldstraße entlang gefahren, um die Fortschritte zu verfolgen. Jetzt ist der Umbau beendet. In den aufgesetzten Stockwerken sind ein Hotel, Restaurant und Café und oben ist ein riesiger Dachgarten mit über 23.000 Bäumen, Gehölzen und Stauden. Ein Weg führt von unten nach oben in luftige 58 Meter Höhe und in den öffentlichen Stadtgarten. Ich werde dem Bunker auf dem Heiligengeistfeld bei meinem nächsten Besuch in Hamburg aufs Dach steigen, denn ich bin mir sicher, dass sich das grüne Dach in kurzer Zeit zum Besuchermagnet entwickelt und dann wird es voll.

Sabine Hennings

Reporterin

Sabine Hennings wurde in Hamburg geboren. Sie arbeitet seit 2001 für die Zevener Zeitung, seit 2015 als Redakteurin. Sabine hat Kommunikationsdesign in Hamburg studiert.

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