Bremerhaven

Die Urlaubsreise ins Warme entfällt: 90 Tage Knast zum ersten Advent

„Moin“ heißt die Kolumne der Nordsee-Zeitung. Heute geht es um eine ziemlich verunglückte Urlaubsreise in wärmere Regionen.

Während vielen warm ums Herz wird, wenn sie am ersten Advent eine Kerze entzünden, verabschieden sich andere in den Urlaub und fliegen dorthin, wo es etwas wärmer ist. Am Sonntag freute sich ein 32-jähriger Berliner am Bremer Flughafen auf seinen Urlaub in der Türkei, die Maschine in Richtung Istanbul war startklar. Die Freude währte allerdings nur kurz. Bei der Grenzkontrolle vor der Ausreise durchkreuzte die Bundespolizei die Reisepläne des Mannes. Die Überprüfung der Personalien ergab, dass der Mann wegen Fahrens ohne Führerschein von der Staatsanwaltschaft Berlin mit Haftbefehl gesucht wird. Er hatte eine vierstellige Geldstrafe nicht bezahlt. Es ging um 2.700 Euro, und die Reisekasse des Berliners war mit dem Betrag offenbar überfordert. Den Platz im Ferienflieger musste er nun gegen einen Stuhl in der Haftzelle eintauschen, wo er eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen muss. Die Adventszeit dürfte dort auch mit Kerzenschein nicht sehr erfreulich sein, Weihnachten und Silvester auch nicht. Aber auch die 90-tägige Haft geht einmal vorbei. Und dann wird es womöglich auch in Berlin wieder etwas wärmer.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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