Normalerweise bin ich schnell genervt, wenn sich in Deutschland Menschen den digitalen Lösungen komplett verschließen. Nicht falsch verstehen: Grundsätzlich ist mir bei vielen Dienstleistungen ein Gegenüber aus Fleisch und Blut auch lieber. Aber ich verstehe, dass es momentan oft am Menschen und am Geld fehlt. Wer nicht mit der Zeit geht, wird auch wirtschaftlich schnell abgehängt, das war schon immer so.
Als wir den jüngsten Urlaub zum Renovieren nutzten, zeigte sich überraschend, dass ich total gern in einem Land der Digitalverweigerer lebe.
Das kam so: Nachdem das Zimmer gestrichen war, sollten neue Lampen her. Und dann doch ein neues Sideboard. Und dann fehlten noch Bilderrahmen.
Zwischen den Jahren dreimal ins schwedische Möbelhaus fahren? Da muss man ja Butterbrote einpacken, weil immer der halbe Tag draufgeht. Voller Laden, lange Schlangen an den Kassen.
Trotzdem war ich in fünf Minuten wieder draußen – denn niemand außer mir nutzt offenbar die Verkaufsabwicklung per App. Freie Fahrt, vorbei an der Schlange.
Lassen Sie sich also nicht hetzen mit der Digitalisierung. Lassen Sie sich Zeit. Denn im Frühjahr wollen wir den Flur streichen.