Bremerhaven

Der Zeitzeuge, sein großer Bruder, eine alte Wunde und die neue Wut

„Liebes Dickerle, bleib ordentlich...“ Blasse Tinte auf Feldpostpapier. Als Helmut Behrmann dies am 18. Juni 1944 aus Minsk an seinen kleinen Bruder Werner schreibt, zittert der im Leher Bunker vor den Bomben. 80 Jahre später zittert er vor Wut.

Werner Behrmann in Bremerhaven hütet die Feldpost-Briefe seines großen Bruders wie einen Schatz. Denn der heute 94-Jährige - Zeitzeuge aus Deutschlands finsterster Zeit - hat seinen Bruder Helmut kaum mehr gekannt, er fiel in Russland, knapp 20 Jahre jung.

Werner Behrmann hütet die Feldpost-Briefe seines großen Bruders wie einen Schatz. Denn der heute 94-Jährige - Zeitzeuge aus Deutschlands finsterster Zeit - hat seinen Bruder Helmut kaum mehr gekannt, er fiel in Russland, knapp 20 Jahre jung. Heute macht der neue Krieg vor Europas Haustür den alten Herrn fuchsteufelswild. Aber die Zeilen seines geliebten Bruders heitern ihn mit ihrem trockenen Humor immer wieder auf. Foto: Masorat

„Was die Russen den Ukrainern antun, dieser Krieg - Putin benimmt sich wie Hitler. Und jetzt noch Israel im Krieg, das alles darf doch nicht schon wieder wahr sein.“ Fast verzweifelt stößt es der alte Herr, Zeitzeuge aus Deutschlands finsterster Zeit, hervor.

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