Was ich an meinem Job mag: Die vielen, meistens netten Begegnungen mit Menschen, die mir von ihren Erlebnissen erzählen. Was ich weniger mag: Wenn zur verabredeten Zeit (noch) niemand am Treffpunkt ist. Um nicht allzu nervös zu werden, vertreibe ich mir die Zeit manchmal dann mit - na klar - schreiben. So entstehen auch diese Zeilen, als ich auf einem Parkplatz im Auto warte. Draußen entlädt sich gerade die Sommerhitze des vorausgegangenen Tages mit gewaltigen Unwettern. Es blitzt grell und kurz darauf lässt ein Donner das Auto erzittern. Wachgerüttelt springt sofort der innere Nerd in mir an. Die moderne Digitaltechnik mit der stetigen Verfügbarkeit von Live-Wetter und Geodaten macht es möglich, meine innere Neugier sofort zu befriedigen. Beim Wetterportal meines Vertrauens für diese Zwecke erfahre ich, ein „starker Knaller“, so die Stärkekategorie des Blitzes, ist mit einer Leistung von 20 Kiloampere, vielleicht zwei Kilometer entfernt in die Erde geschlagen. Der von mir aufgesuchte Dienst kartografiert die gemessenen Blitze zeitlich wie auch anhand von verschiedenen Stärken. Und da vergesse ich die Langeweile der Warterei und muss, ob den Kategoriebezeichnungen wirklich lachen, weshalb ich sie Ihnen, liebe Leser nicht vorenthalten möchte. Die schwächsten Blitze mit einer Stärke von 0 bis 3 Kiloampere werden „schwacher Brummler“ genannt. Zwischen 3 und 7 Kiloampere entladen sich „mittlere Roller“. Für den „starken Knaller“ braucht es dann schon eine Leistung zwischen 7 und 40 Kiloampere, der „stabile Dröhner“ wird zwischen 40 Kiloampere und 100 Kiloampere gemessen. Mit Werten über 100 Kiloampere schlägt nur noch der „wilde Hausrüttler“ zu beziehungsweise ein.