Niedersachsen

Bewerberzahlen bei der Polizei weiter gesunken

Noch immer bewerben sich viele junge Menschen bei der Polizei in Niedersachsen. Doch die Auswahl wird geringer. Eine Gewerkschaft hat Ideen, wie das Einstellungsverfahren verändert werden könnte.

Von dpa
25. Februar 2024
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Angehende Polizistinnen und Polizisten des Bachelorstudienjahrgangs der Polizeiakademie Niedersachsen nehmen an ihrer Vereidigungsfeier in der Swiss Life Hall teil.

Angehende Polizistinnen und Polizisten des Bachelorstudienjahrgangs der Polizeiakademie Niedersachsen nehmen an ihrer Vereidigungsfeier in der Swiss Life Hall teil.

Foto: Moritz Frankenberg

Die Bewerberzahlen bei der Polizei in Niedersachsen sind weiter zurückgegangen. Im vergangenen Jahr haben sich 3757 Frauen und Männer bei der Polizei beworben und damit fast 600 weniger als noch ein Jahr zuvor, wie das Innenministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 2021 gingen noch rund 4600 Bewerbungen ein.

Noch immer bewarben sich aber mehr Menschen als Polizisten eingestellt wurden. Im vergangenen Jahr waren es 816 Nachwuchskräfte, die für das erste Einstiegsamt eingestellt worden waren. 2022 waren es 904 Kräfte. Die Polizei Niedersachsen stellt diese Kräfte jeweils zum 1. März und 1. September ein. Das Studium wird in Niedersachsen an drei Standorten angeboten - in Oldenburg, Nienburg und Hannoversch Münden.

Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur in Hannover: „Fakt ist: Wir haben weniger Bewerbungen für die Polizei als noch in den Vorjahren. Hier kommt insbesondere der demografische Wandel zum Tragen. Dieser sorgt für weniger Nachwuchs in allen Bereichen der Gesellschaft, auch bei der Polizei.“ Allerdings habe man immer noch genügend gute Bewerberinnen und Bewerber, „die ein großes Interesse daran haben, diesen sehr anspruchsvollen, vielseitigen und schönen Beruf zu ergreifen“.

Ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen (GdP) teilte mit, dass der Bewerberrückgang ein drastischer Einschnitt sei. „Bei den Einstellungstests kritisieren wir, dass immer noch eine hohe Anzahl an Bewerbenden durch automatisierte Computertests zur allgemeinen Studierfähigkeit heraus gesiebt wird. Man kann davon ausgehen, dass alle, die das Abitur bestanden haben, kognitiv in der Lage sind, an der Polizeiakademie zu studieren“, hieß es vom GdP-Sprecher.

Der Schwerpunkt bei den Einstellungskriterien sollte nach Gewerkschaftsansicht noch mehr auf die Werteorientierung und das Demokratieverständnis gelegt werden. „Diesen Schritt des Auswahlverfahrens im persönlichen Gespräch erreichen viele aber gar nicht, weil sie bei den automatisierten Logiktests möglicherweise einen schlechten Tag hatten“, betonte der Sprecher.

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