Er befördert mehr als 100-mal so viel Wasser wie alle Flüsse der Erde zusammen, ist bis zu 2000 Kilometer breit und reicht bis in die Tiefsee hinab: der Antarktische Zirkumpolarstrom (englisch Antarctic Circumpolar Current, ACC). In der Vergangenheit unterlag dieses mächtigste Strömungssystem der Erde erheblichen natürlichen Schwankungen, wie aktuelle Untersuchungen an Sedimentbohrkernen offenbaren. Kältere Phasen, in denen der ACC langsamer wurde, korrelieren dabei mit dem Vormarsch des Westantarktischen Eisschilds. In wärmeren Phasen beschleunigte er sich, und der Rückzug der Eismassen folgte. „Erklären lässt sich der Eisrückgang durch einen erhöhten Wärmetransport nach Süden“, sagt Dr. Frank Lamy, Forscher in der Sektion Marine Geologie am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) und Erstautor der Studie, die jetzt im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde. „Ein stärkerer ACC sorgt dafür, dass mehr warmes Tiefenwasser an die Schelfeiskante der Antarktis gelangt.“
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