Geestequelle

„Die Eichen werden das hier nicht überleben“

„Ich war entsetzt, als ich das hier gesehen habe“, sagt Paul Kuwer. Der Aboristik-Student befürchtet den Tod von mindestens acht alten Eichen entlang der Baustelle in Basdahl. Die Wurzeln der Bäume wurden von einer Baufirma stark beschädigt.

Der Baum-Sachverständige Werner Meincke (links) und der Aboristik-Student Paul Kuwer stehen neben einer der geschädigten Eichen.

Der Baum-Sachverständige Werner Meincke (links) und der Aboristik-Student Paul Kuwer stehen neben einer der geschädigten Eichen. Foto: Birgit Pape

Der Student aus Beverstedt, der sich in seinem Studiengang an der Göttinger Universität mit der wissenschaftlichen Erforschung, Pflege und Verwaltung von Bäumen und Wäldern befasst, fuhr in den vergangenen Monaten fast täglich durch Basdahl. Er absolvierte ein Praktikum im Stader Baumsachverständigen-Büro Meincke & Härting. Der gelernte Forstwirt hatte dabei auch immer einen Blick für die alten Eichen entlang der Ortsdurchfahrt. „Die alte Eiche im Dorfmittelpunkt ist einer meiner Lieblingsbäume“, schwärmt er von dem schön gewachsenen alten Baum. Stutzig wurde er, als er eines Tages einen großen Haufen Baumwurzeln entlang der Bundesstraße entdeckte. Er schaute sich daraufhin die Baustelle genauer an und stellte fest, dass Baumwurzeln alter Eichen insbesondere entlang der Hofstelle Bremervörder Straße 6 stark beschädigt wurden. „40 bis 47 Prozent der Baumwurzeln jeden Baumes waren betroffen. Es sind insgesamt acht Eichen, die um die 300 Jahre alt sind. Eichen können 800 Jahre alt werden. Das ist ein riesiger Schaden“, betont der Student. Sein Praktikumschef Werner Meincke nahm Kontakt mit dem Grundstückseigentümer auf. Klaus Michaelis hatte vor Jahren die alte Hofstelle erworben. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude steht unter Denkmalschutz. „Die Bäume können unter Umständen trotzdem denkmalrechtlich geschützt sein, das konnte der Verursacher aber nicht unbedingt wissen“, teilt der Landkreis Rotenburg mit. Der Wasserverband Bremervörde hat entlang der Ortsdurchfahrt eine Baufirma mit der Verlegung von Wasserleitungen beauftragt. Im Rahmen dieser Arbeiten kam es zu den Beschädigungen der Wurzeln. „Der Wasserverband ist für die regelkonforme Ausführung der Arbeiten zuständig und überwacht diese. Die ausführende Baufirma ist uns als anerkannte Fachfirma bekannt. Die Arbeiten am Radweg laufen derzeit planmäßig und insofern für die Arbeiten am Radweg ein Baumsachverständiger notwendig war, wurde dieser selbstverständlich von uns eingesetzt beziehungsweise beauftragt“, teilt Friederike Wöbse, die Leiterin der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Stade mit.

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