Bremerhaven

Platz für Solarparks an der Bremerhavener Autobahn

Selbst in den engen Stadtgrenzen Bremerhavens sind Solarparks auf der grünen Wiese möglich. Die Branche spricht von Freiflächen-Photovoltaik. Wo ist diese Art der Stromerzeugung mit Sonnenenergie denkbar?

Freiflächen-PV

Auch in Bremerhaven gibt es noch ein „Plätzchen“ für Solarparks auf der Wiese. Foto: Axel Heimken

Der Platz innerhalb Bremerhavener Stadtgrenzen ist endlich. Wohnbebauung, Verkehr, Hafen und Gewerbe, Erholung, Natur: Der Stadtplan verdichtet sich mehr und mehr. Eine Änderung des Baugesetzbuches hat einen 200 Meter Korridor links und rechts von Autobahnen für Freiflächen-Photovoltaik privilegiert.

Mögliche Flächen für Solarparks identifiziert

Der Bau- und Umweltausschuss hat sich über das Potenzial in Bremerhaven informieren lassen. 299 Hektar gelten nach Planungsexperten aus Rastede grundsätzlich als geeignet für frei aufgestellte Solaranlagen, 78 Hektar sind es demnach entlang der Autobahn.

Ausschreibung ist in Vorbereitung

Die Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS will einen ersten Schritt gehen mit der Ausschreibung von Flächen zwischen den Autobahnabfahrten Überseehäfen und Geestemünde. Der überwiegende Teil liegt zwischen Überseehäfen und Zentrum, sagt BIS-Geschäftsführer Nils Schnorrenberger. 20 Hektar sind dabei das Minimum, bis zu knapp 80 das Maximum. Es gibt offensichtlich Einigung mit den einzelnen Flächeneigentümern, gemeinsam aufzutreten, hörte der Klimacontrolling-Ausschuss bei seinem Besuch in Bremerhaven.

Ein Novum für die Stadt Bremerhaven

Noch stehen keine Solarparks im Stadtgebiet. Es wäre ein Novum. Mit Windenergieanlagen lassen sich solche Solarstromproduzenten vereinigen. Das eine schließt das andere nicht aus. Das ist deshalb wichtig für Bremerhaven, weil der Bereich der Geeste-Niederung auch in eine mögliche Vorrangfläche für Windenergie fällt. Branchenkenner sagen, dass dort noch ein weiterer Standort für die modernen Windmühlen denkbar ist.

Windenergieanlagen oder lieber Unternehmen?

Die BIS nimmt auch alte Windenergiestandorte im Visier wie die am nördlichen Stadtrand nahe Weddewarden. Die BIS hat nicht vor, die Pachtverträge automatisch zu verlängern, sondern will die Standorte im Sinne von Wirtschaftsförderung an den Markt bringen. Für gut die Hälfte der Windenergieanlagen auf städtischem Grund läuft bald die 20-jährige Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ab. Die Eigentümer müssen sich fragen, ob sie die Rotoren weiter drehen lassen wollen, ob sie die Windräder abbauen oder repowern. Repowern bedeutet im Grunde einen Neubau. Schnorrenberger rechnet gerne vor, dass Bremerhaven relativ zu Bremen bei der Windenergie mit gut 84 Megawatt Leistung recht gut dasteht und bezogen auf die Fläche Berlin und Niedersachsen weit abhängt. Im Fischereihafen haben Unternehmen vor, weitere Windenergieanlagen zur eigenen Stromversorgung aufzustellen.

Ursel Kikker

Reporterin

Ursel Kikker kommt aus der Wesermarsch, liebt das Meer und berichtet gerne darüber, wenn die Wissenschaft für frischen Wind an der Küste sorgt. Sie hat bei der NORDSEE-ZEITUNG volontiert und ist nach dem Studium dorthin zurückgekehrt.

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