Mordversuch im Treppenhaus: Prozess wird fortgesetzt

Es sollte ein schönes Familienfest werden, doch es kam alles anders: Als die Familie am 5. Mai 2024 in der Körnerstraße in Bremerhaven das orthodoxe Osterfest feierte, schlugen kurz nach Mitternacht plötzlich Flammen von außen durch die Wohnungstür.

Die Staatsanwaltschaft wirft einem 48-Jährigen vor, das Feuer an der Wohnungstür seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau gelegt zu haben. Der aus Rumänien stammende Mann muss sich jetzt vor dem Bremer Landgericht wegen versuchten Mordes verantworten. Ein mögliches Motiv könnte sein, dass er die Trennung nicht akzeptiert habe. Auch Eifersucht wegen eines Nebenbuhlers soll im Spiel gewesen sein.

In der Wohnung befanden sich beim Brand weitere Personen

In der Wohnung befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes noch sieben weitere Personen, darunter gemeinsame Kinder des Ehepaares, Enkelkinder und ein Neffe. Der Angeklagte soll das Feuer in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai gegen 0.20 Uhr mit Hilfe eines Brandbeschleunigers im Treppenhaus entzündet haben.

Der Staatsanwalt wirft ihm in seiner Anklageschrift vor, den Tod der Familienmitglieder und auch weiterer Bewohner in dem Mehrfamilienhaus aus niedrigen Beweggründen zumindest billigend in Kauf genommen zu haben. Die Vorsitzende Richterin, Gesa Kasper, ergänzte, dass auch das Mordmerkmal der Heimtücke in Betracht kommen könne.

Weiter verhandelt wird am Donnerstag in dieser und nächster Woche (19. Dezember). Danach wird der Prozess im neuen Jahr fortgeführt. Angesetzt sind noch sieben weitere Verhandlungstage. Der Prozess ist öffentlich und beginnt um 9 Uhr.