Die Mühlen des Gerichts mahlen langsam: Im Mai hatte die 5. Große Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Stade einen 56-Jährigen aus der Samtgemeinde Selsingen wegen besonders schweren Betruges zu einer Haftstrafe von 6,5 Jahren und Rückzahlung von über einer Million Euro an seine Opfer verurteilt. Der Angeklagte legte fristgerecht Revision gegen das Urteil ein (wir berichteten).
Auf Nachfrage unserer Redaktion hat der Bundesgerichtshof (BGH) nun mitgeteilt, dass das Revisionsverfahren „erst in dieser Woche eingegangen“ sei. Mit einer Entscheidung aus Karlsruhe sei frühestens in einigen Monaten zu rechnen.
„Geschäfte entstammten komplett seiner Fantasie“
Zur Erinnerung: Der 56-Jährige soll fünf Opfer aus seinem Bekanntenkreis zwischen 2015 und Anfang 2020 mit dem Versprechen hoher Renditen um rund 1,8 Millionen Euro geprellt haben.
Der Angeklagte habe gegenüber den Opfern Kontakte zu Firmen wie Hoyer oder Stöver erwähnt, hieß es im Verfahren in Stade. „Er hat den Geschädigten vorgespielt, dass er lukrative Palmöl-Geschäfte im Hamburger Hafen beim Löschen von Schiffen tätigen würde. Teilweise containerweise würde er Palmöl erwerben und mit hohem Gewinn an die genannten Unternehmen weiterverkaufen.“
Bilanz des Richters im Mai: „Die Geschäfte entstammten komplett seiner Fantasie.“ (alg)