Die Katze ist jetzt aus dem Sack: Das „Koggenbräu“-Gebäude soll doch abgerissen werden. Das historische Gebäude wird nicht in den Neubau einer Union-Erlebnisbrauerei eingebunden. Dieses Vorgehen ist auf mehreren Ebenen dreist. Ich fühle mich getäuscht, und ich glaube, vielen Leserinnen und Lesern geht es genauso. Erstens ist schwer zu glauben, dass vor der Vergabe nicht zu erahnen war, wie marode die Trägerstruktur des Gebäudes ist. Zweitens ist es verwunderlich, dass der Magistrat den Abriss nun einfach so hinnimmt, ohne noch einmal die Gestaltungswerkstatt einzuberufen. Immerhin geht es hier um eine tiefgreifende Änderung der Pläne. Und drittens ist es schwach, sich nicht die Mühe zu machen, die Architektur noch einmal ganz zu überdenken. Schließlich beruht der Entwurf der neuen Erlebnis-Brauerei, der nicht nur auf Gegenliebe stieß („zu wuchtig“, „verstellt Sichtachsen“) darauf, das Alt-Gebäude einzubinden. Jetzt, wo feststeht, dass das alte „Koggenbräu“ sowieso abgerissen wird, könnte man noch einmal neu und frei planen. Viertens war es unverfroren, wie die Stadt in einer Mitteilung beinahe zu verschleiern versuchte, dass das „Koggenbräu“ doch abgerissen werden soll („Investor erhält historischen Charakter im Neubau“). Transparente Kommunikation geht anders.
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