Die Elsdorfer waren am Montag noch völlig beeindruckt von dem gelungenen Festwochenende zum 1000-jährigen Bestehen der drei Dörfer Elsdorf, Hatzte und Ehestorf. Und dann das: Anfang der Woche hat die hannoversche Landeskirche einen bedeutenden und traurigen Dachbodenfund öffentlich gemacht. In den 1950er- und 1960er-Jahren hat die diakonische Pestalozzi-Stiftung in Burgwedel in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Pfarramt in Elsdorf Heimkinder in Pflegestellen auf Höfen und in Handwerksbetrieben untergebracht. Auf dem Dachboden des Pfarrhauses in Elsdorf wurden nun Akten mit alten Briefen von Kindern und Jugendlichen gefunden, in denen es Hinweise auf Gewalt in den Pflegestellen gibt. Kinder haben darin ihr Herz ausgeschüttet - ungehört. Das Ganze wühlt in dem kleinen Dorf und im gesamten Kirchenkreis Bremervörde-Zeven jetzt viel auf. Erinnerungen kommen hoch und vielleicht auch unangenehme Fragen am Mittagstisch. Aber es ist wichtig, dass Betroffene gehört werden, wenn sie es denn möchten. Früher haben sie das wahrscheinlich mit sich ausgemacht. Die Hilferufe der Kinder sind damals ignoriert worden, das ist schlimm. Wer möchte, kann heute dazu beitragen, das Unrecht aufzuklären und dadurch vielleicht selbst mit der damaligen Zeit besser abzuschließen. Diese Chance sollte genutzt werden, denn sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch dürfen nirgends toleriert werden und gehören angesprochen.
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