Das Philharmonische Orchester überrascht in Bremerhaven mit Ethel-Smyth-Werk
Dirigent Marc Niemann und das Philharmonische Orchester haben ihr Publikum schon oft mit unbekannten oder nur selten gespielten Werken von Komponistinnen überrascht. Das taten sie jetzt auch zu Beginn des 2. Sinfoniekonzerts.
von Gerd Klingeberg 15. Oktober 2024
Einer der bekanntesten Solo-Cellisten unserer Zeit: Alban Gerhardt. Er trat mit dem Sinfonieorchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Marc Niemann im Stadttheater Bremerhaven auf. Foto: Polgesek
Zu Gehör brachte das Orchester „On the Cliffs of Cornwall“, die Einleitung zum zweiten Akt der Oper „The Wreckers“ (Die Strandräuber). Es ist ein vor gut einhundert Jahren entstandenes Werk der englischen Komponistin und streitbaren Frauenrechtlerin Ethel Smyth, das mit einer teils eigenwilligen, zumeist kraftvollen spätromantischen Tonsprache fasziniert. Da konnte man im kompakten Orchesterklang geradezu bildhaft das Tosen der Wellen heraushören, die mit zerstörerischer Macht gegen die Klippen branden. Dazu verdeutlichten stimmungsvolle, kontrastierend zurückgenommene Sehnsuchtsmotive die Geschichte einer fatalen Liebe. Leider fehlte hier der große Zusammenhang des Operngeschehens, doch allein dieser knapp zehnminütige orchestrale Ausschnitt weckte Neugier auf das Gesamtwerk.
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