„Ein Leben“ nennt die Künstlerin Anne Thoss die unverkäufliche Arbeit, in der sie ein Kapitel ihrer Familiengeschichte aufgreift. In der Kiste, die sie auf dem Dachboden fand, lagen Erinnerungsstücke ihres Vaters: Fotos, Dokumente, eine Wolldecke. Ihr Vater, der es wagte, während der Nazi-Diktatur seine Meinung zu äußern, der daraufhin seinen Job verlor und an die Front musste, kam nie über diese Erlebnisse hinweg. „Die Traumata wirkten fort“, davon ist seine Tochter überzeugt. Die Installation weist über dieses Einzelschicksal hinaus. Die Arbeit zeige, so die Künstlerin, „was von einem Menschen bleibt, dessen Leben in oder durch eine Diktatur zerstört wurde. Es geht dabei nicht nur um die Menschen, die ihr Leben durch Tod, sondern auch um die, die ihr Leben im Leben verloren haben oder auch noch verlieren“.
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