Bremervörde

Inidisches Springkraut: Gekommen, um zu bleiben

In der BZ-Serie „Natur-Looks“ befasst sich die Kreisnaturschutzbeauftragte Dr. Christiane Looks heute mit Neophyten. Das sind Pflanzen, die im Laufe der Zeit von Menschen in Regionen eingeführt wurden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkamen.

Von außerhalb eingeführt, in Gärten kultiviert, mittlerweile unerwünscht: Indisches Springkraut in einem Rotenburger Naturschutzgebiet.

Von außerhalb eingeführt, in Gärten kultiviert, mittlerweile unerwünscht: Indisches Springkraut in einem Rotenburger Naturschutzgebiet. Foto: Joachim Looks

Wenn ich mich mit unseren Hunden von Zuhause aus auf den Weg zum Naturschutzgebiet Wolfsgrund begebe, kommen wir an einem Waldstück vorbei, in dem sich ein größerer Bestand an Immergrün gebildet hat. Ein ungewöhnlicher Standort. Denn das Immergrün (Vinca minor) ist nicht nur keine typische Waldpflanze, sondern stammt ursprünglich aus dem nördlichen Schwarzmeerraum, von wo sie in der Römischen Kaiserzeit nach Mitteleuropa gelangte. Sie erwies sich als wichtige Heilpflanze bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen und galt im Mittelalter wegen ihrer blauen Farbe als Marienpflanze und war Symbol für Treue und Beständigkeit. Dieses machte Vinca minor zur vermutlich häufigsten Pflanze in mittelalterlichen Gärten und zu einer Art typischer Zeigerpflanze für mittelalterliche Siedlungen.

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